"dabei ist alles!"
17.Februar 2010
Salta/Capital

ich sag es gleich zu beginn...von tag 3 in salta hab ich nicht wirklich viel mitbekommen.
wir hatten in der nacht zuvor ultimative 3 stunden geschlafen, minus die 45minuten in denen wir krampfhaft versuchten, eine uebergewichtige fledermaus aus unserem zimmer zu vertreiben, was ungluecklicher weise nur durch die tuer moeglich war,weil alle fenster mit gittern versehen waren..oh man..
als dann kurz vor 9 uhr das fruehstueck anstand, gings mir nicht wirklich gut. zugeschwollenen augen, schlafentzug und ein komisches grummeln im magen...verheissungsvoller beginn...
das ganze verschlimmerte sich von minute zu minute, was angesichts der fehlenden klos im stadtzentrum und der spaeteren touristenfuehrung auf den "saltanischen" stadtberg eindeutig unter keinem guten stern stand. ich hatte mir mit irgendwas kraeftig den magen verdorben.
waehrend die anderen uebernatuerlich begeistert,wie sonst auch immer; durch die gassen und maekte des zentrums schlenderten, war ich froh,als ich ne leere parkbank zum schlafen fand, die zu meinem vorteil in der naehe unseres buses und einem oeffentlichem WC-gebaeude stand. das qaeuntchen glueck muss man haben.
leider wurde alles durch schlafen nicht besser. nachdem wir mit einer gondelbahn auf den stadtberg SAN BERNARDO (das klingt schon irgednwie fett) gegondelt waren, kehrten wir puenktlich zum mittag wieder zum hotel zurueck.


die gondelstation "salta stadt", es gab noch "salta berg"

ich liess das essen ausfallen, zwischenzeitlich war es mir echt schwer geworden, mich ueberhaupt noch auf den beinen zu halten, und das riesige argentinische rind-rumpsteak, das sie uns dann im restaurant servierten, brachte mein fass dann endgueltig zum ueberlaufen.
es ging echt garnichts mehr, mehr oder wenierg bewegungsunfaehig lag ich dann bis kurz nach 6 abends im hotelbett, neben mir unsere 19-jaehrige YFU-Betreuerin, die aufgewuehlter war, als ich und mein magen zusammen (was irgedwie ziemlich suess war). Die Gruppe schaute sich die verschiedensten museen im capital an, und bei mir kam der ueberland-arzt mit helfer angereist, der, geben wirs zu, nicht wirklich ein plan davon hatte, was er macht. generel eine sache fuer sich...
angefangen dabei,das ich ihm, so deutlich wie es mir nur irgendwie moeglich war, zu verstehen geben musste, wie, wo und zeit wann ich schmerzen habe. Ueber den fakt hinaus, dass er mich und meinen dicken pullover mit seinem stethoskop abhoerte, bis hin, das ich ihm fuer das rezept zettel und stift leihen musste O.o ein ziemlich merkwuerdiger kerl...aber schon studierter,vereidigter arzt...sagte zuminest die rezeptionistin im hotel =)
der "doktor", er hatte sich nicht mal namentlich vorgstellt,kam zum entschluss, das ich eine entzuendung der magenschleinhaut haette, verschrieb mir eine strikte diaet,antibiotika und irgendwas basisches zum neutralisieren der ueberfluessigen saeureanteile in meinem magen. und dann war er auch schon wieder weg...so langsam wie er gekommen war, so schnell ging er wieder. naja, da sass ich dann mit meinem rezept, dem haufen medikamente und einer fast weinenden YFU-Person, die ja eigendlich mir haette rueckhalt geben sollen =D

"ein tag BERGE-GUCKEN,BITTE!"
18.Februar 2010
Tilcara/Jujuy

Tag 4 unserer rundreise verbrachten wir fast vollstaendig im bus. zugedroehnt von meinen medikamenten, die mir stuendlich eingeschoben wurden, ging es mir erstaunlich gut. ich konnte die schoenen berge,die an uns vorbei rauschten sogar echt geniessen. wirklich wirklich schoen. besondes die bergigen weltnaturerbe-gebilde Loewe,Vulkan,Purmamarca und Yala haben es mir angetan..vielleicht kennt sie ja jemand.  (?!)

zum mittag essen, und museum besichtigen in einem, machten wir halt in einer strassenahen ansiedlung von haeusern, die den namen "posta de hornillos" trugen, ob das aber frueher wirklich mal ne hornpost war...keine ahnung. auf jeden fall gabs dort auch ne kleine kapelle,vielle kakteenen und einem speziellen kleinem teich. ein naturphaenomen,weil das wasser dort von untem aus dem boden kommt und das ding so taeglich mit literweise frischwasser versorgt.

der wunderteich

weiter gings richtung tilcara, einem beschaulichen oertchen, das aber besonders fuer seine carnevalszeit bekannt ist..das wurde uns gleich am ersten abend schmerzlich bewusst...

wir hatten ein sehr schoenes,kleines hotelchen erwischt, das wir mit unserer 54-mann-truppe vollends ausbuchten und das personal mit verpflegung und organisation kaum noch hinterher kam. im garten das hotels war auch ein kleiner zeltplatz angelegt, den wir allerdings nicht benutzten.
das beste an meiner magenerkrankung war, das ich immer anderes,fettfreieres essen bekam, als die anderen. es brachte meine zimmerbelgeschaft schon teilweise an den rand des zusammenbruchs, wenn ich genuesslich meine nudeln und mein wassereis verspeisste, waehrend sie auf das durchgelatschte asado warteten. =D spaeter gen abend durften wir dann nochmal allein raus und "downtown" erkunden, was wir nicht wussten,war, dass dort heiteres carneval-treiben herschte, in das wir gleich noch heiterer mit einbezogen wurden

brauch 1: zuerst kaufe dir eine spruehflasche (oder auch mehrere,je nach bedarf) weisen kunstschnees.die regeln sind simpel, bespruehe wehrlose menschen willkuerlich mit dem zeugs, ohne dabei ruecksicht auf alter,physische kondition oder verluste zu nehmen. gewonnen hat der jenige, dessen flasche zuerst alle ist oder derjeniger,der am ende am bespruehtestens/nassesten ist.

dannach folgt brauch 2, es ist von enormer wichtigkeit, die exakte reihenfolge einzuhalten

brauch 2: ziel bei diesem brauch ist es, voher vorbereitet Mehl- oder Kalkbomben so genau wie moeglich auf menschen zu werfen und die bombenso zum platzen zu bringen. besonderen spassfaktor besitzt die alte tradtion, wenn man sich vorher gemeinschaftlich an brauch nummer 1 beteiltigt hat.
allerdings sollten neu gekaufte kleidungsartikel,ohrringe,geschenke oder technische geraete zuhause gelassen werden oder vor beginn sicher und schuetend verstaut werden


mit annika,marie und meinem neuen pullover..traurige sache

ungluecklicher weise wussten wir das alles erst hinterher. schon iemlich aergerlich,wenn der handgefertigte traditionelltypische, gerade neu gekaufte, nicht waschbare pullover nach 10 minuten einen riesen mehl-fleck hat oder man sich im hotel ne halbe stunde lang hinsetzen muss, um die nasse kamera zu trocknen.
die erste nacht in tilcara wurde unerwartet lustig,irgendwie fanden sich fast alle eutschen in unserem zimmer zusammen und wir konnten zusammen wieder mal auf deutsch ueber gott und die welt reden. das hat echt gut getan,auch von anderen mal so merkwuerdige austauschgeschichten zu erfahren. viel geschlafen haben wir auf jeden fall nicht.